Business Angels sind häufig in Netzwerken organisiert. In Deutschland gibt es zurzeit etwa 40 Netzwerke, meist mit regionaler Ausprägung. Sie dienen als Anlaufstelle für Kapital suchende Unternehmen und stellen Kontakte zu Business-Angels her.
PALATINA ist ein regionales B.A.-Netzwerk mit regionalen Schwerpunkten im Gebiet der ehemaligen Kurpfalz (lateinisch: Palatina). Zentral sind die Großstädte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Man kooperiert insbesondere mit dem Business-Angels Frankfurt Rhein-Main e.V. und dem Business-Angels Rheinland-Pfalz e.V., deren Präsident, bzw. Vorsitzender, zu den ersten Mitgliedern von PALATINA gehören. Initiator dieses Business-Angels Vereins war Dr. Rolf Neuhaus; neben den bereits Genannten gehören zwei Privatinvestoren sowie zwei Anwälte der Mannheimer Sozietät SZA zu den Gründern.
Alle ein bis zwei Monate organisiert PALATINA eine Matching-Veranstaltung, bei der sich bis zu acht Gründer (bzw. Gründer-Teams) vorstellen. Die endgültige Auswahl der Präsentierenden erfolgt durch das Auswahlgremium von PALATINA. Das Screening der eingehenden Bewerbungen erfolgt über die Geschäftsstelle, ebenso wie die Zusammenarbeit mit anderen Business-Angels-Netzwerken, Banken und – meist staatlichen (Länder / Bund) – Fördergesellschaften. Darüber hinaus legt PALATINA Wert auf enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen städtischen Stadtverwaltungen sowie den regionalen Kammern, über die weitere potentielle Beteiligungsgeber angesprochen werden.
Die vorab vom Screening-Committee von PALATINA ausgewählten jungen Unternehmen präsentieren in jeweils 5 bis 10 Minuten ihr Geschäftsmodell, erläutern den aktuellen Stand, ihre Finanzplanung und den Finanzierungsbedarf. Direkt im Anschluss an die jeweiligen Präsentationen ist Gelegenheit, in weiteren Fragerunden Rückfragen zu stellen. Die anwesenden Business-Angels bleiben während der Fragerunde anonym. Nach dem Abschluss aller Präsentationen besteht ausreichend Gelegenheit, bei entspannter Atmosphäre in Einzelgesprächen erste Kontakte zu knüpfen und bei beiderseitigem Interesse weitere Gespräche zu vereinbaren. Wenn gewünscht, kann auch zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. nach Einholen weiterer Informationen) mit dem Gründer / Gründerteam Kontakt aufgenommen werden.
Eine generelle Antwort darauf gibt es nicht; erfahrungsgemäß beginnt die Beteiligung eines Business Angels bei ca. 25.000 Euro. Oftmals schließen sich auch mehrere Business Angels zwecks Finanzierung größerer Beträge zusammen (sogenanntes Syndizieren bzw. Co-Investing). Für die jungen Unternehmen ist neben dem Kapital aber auch die Erfahrung, das Know- how und das Netzwerk des Business Angels von großer Bedeutung. Häufig übernehmen die Business Angels einen Sitz im Beirat des Unternehmens und beraten mittels dieser Funktion die Geschäftsführung des Beteiligungsunternehmens. Für Förderbanken sind Business Angels höchst willkommene Co-Investoren.
Maßgebend für die Berechnung des Gesellschaftsanteils ist der mit dem Unternehmen zu berechnende und vereinbarende Unternehmenswert. Dieser orientiert sich an der aktuellen Situation des Unternehmens und an den plausiblen Zukunftsaussichten des Unternehmens. Der Anteil ist dann der Quotient aus eingelegtem Geld und errechnetem Unternehmenswert.
Institutionelle (Co-) Investoren sind oftmals bereit, Business-Angels eine etwas günstigere Bewertung einzuräumen, wenn Angels dem Unternehmen zusätzliches Know-how, Beratungsleistungen und ihr Netzwerk zur Verfügung stellen.
Der Business Angel geht in der Regel nicht in die operative Unternehmensführung. Wird im Unternehmen ein Beirat installiert, kann er dort einen Sitz erhalten. Im Beteiligungsvertrag werden in der Regel Zustimmungsrechte für den Business Angel bei wesentlichen Entscheidungen vereinbart. Darüber hinaus sieht der Beteiligungsvertrag vor, dass und wie der Business-Angel regelmäßig und zeitnah durch das Management informiert wird. Die Auszahlung der Investitionssumme wird oftmals an das Erreichen von definierten Meilensteinen gebunden.
Auch hierzu gibt es keine generelle Antwort. Institutionelle Venture-Capital-Gesellschaften haben in der Regel sehr umfangreiche Vertragswerke. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auf Basis dieses Vertrages oftmals Beträge im mehrstelligen Millionen Euro Bereich investiert werden und daher komplexe Vertragswerke notwendig sind. Bei kleineren Investments und einer übersichtlichen Gesellschafter-Struktur kann auch mit deutlich einfacheren Vertragswerken gearbeitet werden. Bei einem gemeinsamen Investment mit einer Förderbank bietet diese häufig an, die Business-Angels als Mitinvestoren in ihre Verträge aufzunehmen, was dann nur selten mit zusätzlichen Kosten für den Business-Angel verbunden ist.
Jedes Mitglied von PALATINA hat Zugang zu den Kurzporträts („One-/Two-Pager“) der präsentierenden Unternehmen. Im Rahmen von Matching-Veranstaltungen bietet PALATINA interessante Fachvorträge von Referenten zu Themen rund um die Beteiligungsfinanzierung. PALATINA informiert via eigener Homepage und Newsletter über aktuelle Themen. Wir stellen Kontakte zu anderen (Co-) Investoren sowie zu Fachleuten der Startup-Finanzierungsszene her. Wir informieren über andere fachspezifische Veranstaltungen rund um das Thema Startup. Ganz wesentlich ist, dass sich tatsächliche und interessierte, evtl. zukünftige Investoren in einem seriösen Rahmen persönlich kennenlernen (können). Last not least kooperiert PALATINA mit anderen Business Angels Vereinen zum Vorteil aller Mitglieder.
PALATINA denkt und handelt nach dem Leitbild eines ehrbaren Kaufmanns. PALATINA übernimmt jedoch keine Gewähr für Bonität und Seriosität der natürlichen und/oder juristischen Personen sowie nicht rechtsfähigen Vereinigungen, die über die Aktivitäten des Vereins miteinander in Kontakt kommen. PALATINA wird nicht beratend oder vermittelnd tätig. Der Verein bietet lediglich eine Plattform, auf der beide Seiten zueinander finden. PALATINA wirkt nicht bei Investitionsverhandlungen oder -abschlüssen mit.
PALATINA versucht, von jedem Teilnehmer der Veranstaltungen eine Vertraulichkeitserklärung zu erhalten. Das gelingt allerdings nicht in allen Fällen. Daher sollten insbesondere Starter bei Ihrer Präsentation beachten, dass Sie Informationen mit erhöhtem Vertraulichkeitsbedarf nicht weitergeben. Derartige Informationen sollten erst nach Abschluss einer bilateralen Vertraulichkeitserklärung gegenüber ernsthaften Interessenten erfolgen.